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Vereinigung der Arbeitsgemeinschaften für Katholische Theologie
Erklärung angesichts des Überfalls auf die Synagoge in Halle

Der antisemitisch motivierte Anschlag auf die Synagoge von Halle erschreckt uns alle zutiefst. Wir sind entsetzt darüber, dass eine solche Tat in Deutschland möglich geworden ist, und solidarisch mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland.

Als Professorinnen und Professoren für Katholische Theologie sehen wir uns darüber hinaus in der Verantwortung, die antijüdischen Denkmuster, die Theologie und kirchliche Frömmigkeit zur Entstehung des Antisemitismus über Jahrhunderte hinweg beigetragen haben, aufzudecken und zu widerlegen. Wir bekennen uns in Forschung und Lehre zu einer christlichen Theologie, die selbstkritisch allen antijüdischen theologischen Denkbewegungen entgegensteht und die die untrennbare Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum immer wieder aufs Neue vergegenwärtigt.

Wir hoffen, dass wir damit einen Beitrag dazu leisten, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht noch weiter Fuß fassen kann.

Prof. Dr. Gerd Häfner, Ludwig-Maximilians-Universität München, Vorsitzender

Prof. Dr. Norbert Clemens Baumgart, Universität Erfurt, Stellvertretender Vorsitzender


Die Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen katholischen Alttestamentlerinnen und Alttestamentler (AGAT) trauert um ihr Mitglied

Prof. Dr. Frank-Lothar Hossfeld
(*19.06.1942   +02.11.2015)

REQIESCAT IN PACE

Nachruf von Egbert Ballhorn

Der Nachruf der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn:

Am 2. November 2015 verstarb in Bonn nach längerer, schwerer Krankheit im 74. Jahr seines Lebens und im 50. Jahr seines Priestertums der emeritierte, ordentliche Professor der Alttestamentlichen Wissenschaft

Prof. Dr. theol. Frank-Lothar Hossfeld

Geboren am 19. Juni 1942 zu Metz, studierte er nach dem Abitur in Boppard Philosophie und Theologie an den Theologischen Fakultäten zu Trier und Würzburg. Nach der Priesterweihe (29.6.1966) und dem Erwerb des Lizentiats in Trier (26.7.1967) war er zunächst als Kaplan in Herdorf an der Sieg tätig, ehe er seit 1969 (bis 1973) zum Weiterstudium in Regensburg freigestellt wurde. Hier promovierte er 1976 bei seinem akademischen Lehrer aus Trierer Zeiten Heinrich Groß mit der wichtigen Arbeit „Untersuchungen zu Komposition und Theologie des Ezechielbuches“ (Würzburg 1977). Seit 1973 war er Assistent von Erich Zenger an der Fakultät in Münster und habilitierte er sich dort 1981 mit der ebenfalls zentralen Monographie zum Dekalog und seinen literarischen Entwicklungsprozessen (Fribourg 1982). Mehrfach führten ihn seit 1975/76 Lehraufträge an die Dormition Abbey in Jerusalem. Seine herausragenden Qualifikationsarbeiten führten unverzüglich zum Ruf auf den Bonner Lehrstuhl für die Alttestamentliche Wissenschaft, den er von 1982 bis zu seiner Emeritierung 2009 innehatte. Vom Sommer 1986 bis Frühjahr 1988 war er Dekan der Fakultät, vertrat diese seit den 90er Jahren als Wahlsenator und Mitglied der Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Für die Neuauflage des Lexikons für Theologie und Kirche war er als Fachberater tätig (1990-2001), war (Mit-) Herausgeber der renom­mierten Bonner Biblischen Studien und der Stuttgarter Biblischen Studien.  Darüber hinaus war er lange Jahre ständiges Mitglied im Auswahlgremium des DAAD für das Studienjahr an der Dormition Abbey, Fachgutachter der DFG, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates und Vorsitzender des Katholischen Bibelwerkes in Stuttgart, des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, des Arbeitskreises Evangelischer und Katholischer Theologie, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bonn. Zur Vollendung seines 65. Lebensjahres widmeten ihm Schüler und Freunde eine Festschrift zur biblischen Bundestheologie. Hatten schon die mit seinem Lehrer und Freund Erich Zenger herausgegebenen Psalmen-Kommentare eine Verlagerung seines Forschungs- und Interessenschwerpunktes bedeutet, so darf seine lectio ultima vom 16. Juli 2009 zur Psalterexegese als bleibendes Vermächtnis gelten, das von seinem Schülerkreis nun weitergetragen wird.

Mit Frank-Lothar Hossfeld verliert die Fakultät einen Kollegen, der vom bleibenden Gottesbund mit dem Volk der Erwählung fest überzeugt war. Seine Freundlichkeit und Kollegialität machten ihn über die Grenzen der Fakultät und Universität hinaus zu einem überaus geschätzten Gesprächspartner.

Universität und Fakultät werden sein Andenken in hohen Ehren halten.

Für die Kath.-Theol. Fakultät

Prof. Dr. Ulrich Berges, Dekan


Prof. Dr. Wolfgang Richter verstorben

Liebe Mitglieder der AGAT,
heute (30.03.2015) erreichte mich die Nachricht vom Tode von Prof. Dr. Wolfgang Richter. Er war bereits am 20. März 2015 verstorben. Seine wissenschaftlichen Verdienste sind den meisten gut bekannt. Vielen Mitgliedern unserer Arbeitsgemeinschaft hat Prof. Richter richtungsweisende Impulse für ihre Forschungen und Arbeiten gegeben.
Wir werden auf der Tagung in Wien im Gottesdienst an ihn erinnern.

Herzliche Grüße,
Norbert Baumgart
Vorsitzendes Mitglied der AGAT


Neues E-Journal

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in Wuppertal ist ein neues narratologisches E-Journal an den Start
gegangen. Ich bin als Mitglied des Beirats für den Bereich Biblische
Theologie verantwortlich und möchte Kolleginnen und Kollegen
ermuntern, Bücher mit narratologischen Ansätzen anzuzeigen und ggf. zu
rezensieren.

Das Wuppertaler Zentrum für Erzählforschung (ZEF) hat ein großes
Interesse, Erzählforschung interdisziplinär zu gestalten, so dass
einschlägige Publikationen aus dem exegetischen Bereich sehr
willkommen sind.

Die erste Nummer des E-Journal kann offiziell unter folgender Adresse
besichtigt und gelesen werden:

https://www.diegesis.uni-wuppertal.de/index.php/diegesis

Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie neue Studien mit
erzähltheoretischen Ansätzen sichten und/oder besprechen wollen.

Herzlichen Dank und beste Grüße aus Wuppertal,

Uta Poplutz


Prof. Dr. Uta Poplutz
Bergische Universität Wuppertal
Fachbereich A – Kath. Theologie
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

Tel. +49 (0) 202 – 439 2266 (2267: Sekretariat)


Zum Tod von Prof. Dr. Oswald Loretz

Am 12. April 2014 ist Prof. Dr. Oswald Loretz verstorben. Der Nachruf der WWU Münster ist nicht mehr online; eine Kopie (?) findet sich hier (externer Link, wie üblich ohne Gewähr). Ferner gibt es einen Wikipediaeintrag.


Die AGAT trauert um ihr langjähriges Mitglied Prof. Dr. Dr. Manfred Görg.

Prof. Görg ist am 17. September 2012 in München verstorben. Schwerpunkte seiner Studien waren das antike Ägypten und seine kulturellen und religiösen Einflüsse auf die jüdische und die christliche Religion. Neben monographischen Arbeiten verfasste er den Forschungsbericht „Die Beziehungen zwischen Israel und Ägypten von den Anfängen bis zum Exil“ (Darmstadt 1997) und das Lehrbuch „Ägyptische Religion“ (Stuttgart 2007) in der Reihe „Religionen in der Umwelt des Alten Testaments“. Er war Herausgeber des dreibändigen „Neuen Bibellexikons“ (Zürich 1991–2001, mit Bernhard Lang). Professor Görg gründete die wissenschaftliche Reihe „Ägypten und Altes Testament“, die Zeitschrift „Biblische Notizen. Beiträge zur exegetischen Diskussion“ und legte Kommentare zu den Büchern Josua (1991) und Richter (1993) in der „Neuen Echter Bibel“ (Würzburg) vor. Seine letzte größere Aufsatzsammlung trägt den Titel „Mythos und Mythologie. Studien zur Religionsgeschichte und Theologie“ (2011).

Zum Nachruf auf der Seite der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU München.

Das Requiem und die anschließende Beisetzung fanden am 28. September 2012 in Königswinter statt.


Vom 8. bis 9. April 2011 fand eine Tagung zum Gedenken an Erich Zenger in der Katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster statt.

Prof. Dr. Ilse Müllner (Kassel)
Prof. Dr. Ruth Scoralick (Luzern)
Prof. Dr. Ludger Schwienhorst-Schönberger (Wien)


Die Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen katholischen Alttestamentlerinnen und Alttestamentler (AGAT) trauert um ihr Mitglied

Prof. Dr. Erich Zenger
(*5.7.1939   +4.4.2010)

Reqiescat in pace

Am Ostersonntag 2010 ist der international hoch angesehene Alttestamentler in seiner Wohnung in Münster im Alter von 70 Jahren verstorben.

Erich Zenger hat sich sehr um den jüdisch-christlichen Dialog verdient gemacht und wurde dafür im vergangenen Jahr mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Er hat mit seinen kreativen und pragmatischen Impulsen die deutschsprachige katholische Bibelwissenschaft in ungeahnter Weise vorangebracht und wesentlich geprägt. Aber auch auf ökumenischer und internationaler Ebene hat Erich Zenger entscheidende Akzente gesetzt und große Leistungen vollbracht. Herausragende Beispiele seiner Arbeit sind die Initiierung und Betreuung der fachwissenschaftlichen Reihe „Herders Biblische Studien“ (HBS) sowie die Konzeption und intensive Förderung des derzeit bedeutendsten deutschsprachigen Kommentars zum Alten Testament „Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament“ (HThKAT). Dort hat er zusammen mit Frank-Lothar Hossfeld die Kommentierung der Psalmen verantwortet. Generationen von Theologiestudierenden erhalten durch die von Erich Zenger herausgegebene und maßgeblich gestaltete „Einleitung in das Alte Testament“ (7. Auflage 2008) eine fundierte, umfassende und für die weitere theologische Arbeit hilfreiche Einführung in die hermeneutischen Grundfragen der Schriftauslegung und in die einzelnen alttestamentlichen Bücher. Seine zahllosen Vorlesungen, Vorträge und Publikationen bewegten sich auf höchstem wissenschaftlichen Niveau und wussten zugleich das Herz der Zuhörerinnen und Zuhörer, der Leserinnen und Leser anzurühren. In persönlichen Begegnungen erlebte man ihn als leidenschaftlichen und dynamischen Gesprächspartner, kämpferisch und einsatzfreudig für die Sache, das Wort Gottes, das an Juden und Christen ergangen ist und in der Schrift zu uns spricht; man erlebte ihn als liebenswürdigen Kollegen, als herzlichen Freund.

Am Requiem, das am Freitag, 9. April, um 10 Uhr in der Stadtkirche St. Lamberti in Münster stattfand, und an der anschließenden Beisetzung auf dem Zentralfriedhof haben zahlreiche Mitglieder der AGAT teilgenommen. Die AGAT wird Prof. Dr. Erich Zenger stets ein würdiges Andenken erhalten.